Ausgabe März, April, Mai 2024

Klosterkirche Lehnin Gemeindebrief 'Die Taube' Ausgabe März, April, Mai 2024

Ein Stein am Weg

Liebe Gemeinde, ein Stein am Weg, eine kleine Säule, die eine Christus Skulptur enthält. Wo genau dieser Stein steht, ist gar nicht so wichtig. Aber ich bin recht sicher, sie werden so ein Wegkreuz schon einmal gesehen haben. Es ist oft auch aus Holz, manchmal befindet sich ein Heiligenbild darin, öfter noch ein Marienbild.

Solche kleinen Säulen werden „Bildstock“ genannt. Ich gestehe es – ich hatte das Wort vorher noch nie gehört. Wahrscheinlich bin ich einfach zu wenig im Frankenland, in Bayern, in Österreich gewandert. Wohl sind mir Wegkreuze bekannt, vor allem auch von vielen Wegen, die ich in Polen gegangen bin, aber der Name „Bildstock“ war mir neu. Solche kleinen Wegpunkte befanden sich oft an Pilgerwegen, aber nicht nur. Vor einigen stand auch eine kleine Kniebank, wo sich der Wanderer oder die Pilgerin zu einem kurzen Gebet, zu einem Moment des Innehaltens niederlassen konnte. Deshalb wurde an manchen Orten ein solcher Stein auch „Betsäule“ genannt. Manche solcher Bildstöcke standen vor der Stadt enthielten eine Laterne sie standen an Orten, wo Pestkranke bestattet wurden.

Klosterkirche Lehnin Gemeindebrief 'Die Taube' Ausgabe März, April, Mai 2024

Ein Stein am Weg, ein Ort der Erinnerung, der inneren Einkehr, des Innehaltens. Ein Ort am Weg den wir gehen. Unterwegs zu sein, einen Weg zu gehen, auf dem wir uns Zeit nehmen, das ist ein Gedanke der in unserer Zeit vielen Menschen einleuchtet. Alte Pilgerwege werden wiederentdeckt und begangen, ganz bewusst auch als ein Weg und eine Form geistliche Einkehr. Im Märkischen Sand stehen keine solche Bildstöcke.

Doch seien sie mal ehrlich, dieser Stein könnte gut und gern an einer Wegkreuzung in unserer Nähe stehen. Doch auch wenn er fehlt, ist es doch zumindest denkbar, dass wir uns von so einem Bild daran erinnern lassen: es ist gut und hilfreich auf dem Weg, den wir gehen, ja, auch auf dem Lebensweg, Orientierungspunkte zu haben. Orte des Innehaltens, möglicherweise auch der Danksagung für die Erfahrung von Geführt und Geleitet werden. Solche Wegpunkte müssen ja nicht aus Stein sein.

Wir sind in der Passionszeit, wir gehen auf das Osterfest zu. Wir erinnern uns an den Leidensweg von Jesus. Vielleicht finden wir ja in dieser Zeit unsere Haltepunkte, unsere Momente des Innehaltens und des Gebetes. Selbst ohne extra Wegmarken lohnt es aus meiner Sicht trotzdem auf dem Weg innezuhalten und sich neu ausrichten zu lassen. In diesem Sinne eine gefüllte Passionszeit und ein gesegnetes Osterfest.

Es grüßt Sie, Ihr Pfarrer F. Demke

Gründonnerstag mit Tischabendmahl

Klosterkirche Lehnin Gemeindebrief 'Die Taube' Ausgabe März, April, Mai 2024

Wir wollen in diesem Jahr den Gründonnerstag einmal etwas anders feiern. Ich lade Sie deshalb ganz herzlich zu einem Gottesdienst am Gründonnerstagabend in die Winterkirche ein. Wir werden bei diesem Gottesdienst um einen Tisch sitzen. Es wird, wie immer am Gründonnerstag, ein Abendmahlsgottesdienst gefeiert. Wie die Gefolgschaft von Jesus wollen wir sitzend auf Gottes Wort hören und Abendmahl feiern. An diesem besonderen Abend im Jahr, wo wir uns an das letzte Mahl von Jesus erinnern soll auch die Form der Gemeinschaft etwas anders erfahrbar sein als das normaler Weise im Gottesdienst zu erleben ist.

Nach dem Gottesdienst gibt es die Möglichkeit, Ostereier mit sorbischer Wachsmaltechnik zu bemalen und anschließend zu färben. Das ist nicht schwer und auch wenn man basteltechnisch und künstlerisch eher nicht so begabt ist, sehen die Eier IMMER schön aus. Lassen Sie sich also herzlich dazu einladen. Mitzubringen sind weiße, hartgekochte Eier, möglichst noch etwas warm. Alles andere ist vorhanden. An einem Abend in Gemeinschaft kann man mühelos zehn Eier bemalen. Und auf jeden Fall haben Sie dann ein besonderes und individuelles Ostergeschenk.

Herzlichst, Ihr Pfarrer Demke und Ihre Pfarrerin Wisch